Zahl und Anordnung von Treppenanlagen, Ausgängen und Fluchtwegen
Art. 20 Abs. 3 VUV
Art. 7 , 8 , 10 ArGV 4
Bemerkung: Die nachfolgenden Anforderungen sind identisch mit denjenigen, welche in der Verordnung 4 des Arbeitsgesetzes festgehalten und in der entsprechenden Wegleitung konkretisiert sind (siehe Ergänzung: Treppenanlagen).
Unter- und Obergeschosse werden gleich behandelt.
Die Definition der Hochhäuser und die zusätzlichen Anforderungen an die Treppenanlagen (Sicherheitstreppenhäuser) in Hochhäusern sind in der Brandschutznorm und den Brandschutzrichtlinien der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (siehe Ergänzung: VKF) festgelegt.
Zahl und Anordnung von Treppenanlagen und Ausgänge
Treppenanlagen gelten als vertikale Hauptverkehrs- und Fluchtwege und umfassen:
- Treppenhäuser (im Gebäudeinnern liegende Treppen)
- Aussentreppen (Treppen im Freien)
Treppenanlagen müssen unmittelbar ins Freie führende Ausgänge aufweisen (mehr dazu).
Als Fluchtwege müssen zur Verfügung stehen:
- bei Geschossflächen von höchstens 900 m2 mindestens eine Treppenanlage oder ein direkt ins Freie führender Ausgang
- bei Geschossflächen von mehr als 900 m2 mindestens zwei Treppenanlagen
Die Basis für die Festlegung der Anzahl Ausgänge bzw. Fluchtwege bilden die Geschossflächen. Zusätzlich sind jedoch die Fluchtweglängen zu berücksichtigen. Die Zahl der Treppenanlagen bzw. Ausgänge kann sich deshalb, je nach Raumaufteilung und Anordnung der Korridore, noch erhöhen.
Als massgebende Geschossfläche für die zahlenmässige Berechnung von Treppenanlagen und Ausgängen gilt jene nutzbare Bodenfläche, welche durch die Innenabmessungen der Gebäudeumhüllung begrenzt wird. Nicht abziehbar sind die Querschnitte von Raumtrennungen, da diese die Fluchtwegverhältnisse direkt beeinflussen.
Die Zahl und Anordnung von Treppenanlagen und Ausgängen (Fluchtwege) aus Gebäuden und Räumen sind festgelegt in:
Die gesetzlich vorgeschriebenen Fluchtwege gelten grundsätzlich als Hauptverkehrswege.
In Hochhäusern (als Hochhäuser gelten Bauten welche eine Gesamthöhe von mehr als 30m aufweisen) sind Geschosse über Terrain mit Sicherheitstreppenhäusern zu erschliessen. Da im Notfall Aufzugsanlagen auch in hohen Gebäuden nicht benutzt werden dürfen und in der Regel nur vertikale Fluchtwege zur Verfügung stehen, ist für das Verlassen eines Hochhauses mehr Zeit erforderlich. Auch ist eine Evakuierung über Fenster und Leiter durch die Feuerwehr als letzte Massnahme nicht mehr oder nur noch erschwert möglich. Deshalb müssen Treppenanlagen von hohen Gebäuden höheren Sicherheitsanforderungen gerecht werden. Dies gilt sowohl für die Geschosszugänge (Schleuse) als auch für den Feuerwiderstand dieser Fluchtwege.
Für die Planung und Ausführung von Sicherheitstreppenanlagen gelten die Brandschutznorm und die Brandschutzrichtlinien der VKF (siehe Ergänzung).
Fluchtweg
Fluchtwege sind vorbereitete und freizuhaltende Verkehrswege (mehr dazu), deren Benützung im Notfall ohne Unfallgefahr gewährleistet sein muss. Besonders wichtig ist, dass ein neues Fluchtwegkonzept auch mit Blick in die Zukunft geplant wird und Nutzungsänderungen nach Möglichkeit miteinschliesst. Insbesondere in Gewerbe und Industriebetrieben sind, z.B. aus Gründen der Sicherheit, des
Die gesamte Fluchtweglänge setzt sich zusammen aus den Abschnitten "Raum" und "Korridor". Dabei wird die Fluchtweglänge im Raum als Luftlinie gemessen, d.h. Möblierungen und Lagereinrichtungen werden nicht berücksichtigt, hingegen feste Wände schon. Innerhalb des Korridors gilt die Gehweglinie (siehe nachstehende Abbildungen und Legenden 408-1und 408-2 aus der Wegleitung zur Verordnung 4 zum ArG).
![Abb+1_de](/-/media/wlas-assets/abb40811dejpg.jpg?mw=615&rev=e0785684d44c47f6955ba010c4a7d164&&focus=true&bc=ffffff&hash=753ED9EB22F3C30807CF6A95BEA98724 480w, /-/media/wlas-assets/abb40811dejpg.jpg?mw=615&rev=e0785684d44c47f6955ba010c4a7d164&&focus=true&bc=ffffff&hash=753ED9EB22F3C30807CF6A95BEA98724 768w, /-/media/wlas-assets/abb40811dejpg.jpg?mw=615&rev=e0785684d44c47f6955ba010c4a7d164&&focus=true&bc=ffffff&hash=753ED9EB22F3C30807CF6A95BEA98724 960w, /-/media/wlas-assets/abb40811dejpg.jpg?mw=615&rev=e0785684d44c47f6955ba010c4a7d164&&focus=true&bc=ffffff&hash=753ED9EB22F3C30807CF6A95BEA98724 1260w, /-/media/wlas-assets/abb40811dejpg.jpg?mw=615&rev=e0785684d44c47f6955ba010c4a7d164&&focus=true&bc=ffffff&hash=753ED9EB22F3C30807CF6A95BEA98724)
![Abb+1-de](/-/media/wlas-assets/abb40821dejpg.jpg?mw=615&rev=47895fa8109d4afe8c95124c6149733e&&focus=true&bc=ffffff&hash=DC86EFE392A8B4CEDCC4C8F0DF0BF13D 480w, /-/media/wlas-assets/abb40821dejpg.jpg?mw=615&rev=47895fa8109d4afe8c95124c6149733e&&focus=true&bc=ffffff&hash=DC86EFE392A8B4CEDCC4C8F0DF0BF13D 768w, /-/media/wlas-assets/abb40821dejpg.jpg?mw=615&rev=47895fa8109d4afe8c95124c6149733e&&focus=true&bc=ffffff&hash=DC86EFE392A8B4CEDCC4C8F0DF0BF13D 960w, /-/media/wlas-assets/abb40821dejpg.jpg?mw=615&rev=47895fa8109d4afe8c95124c6149733e&&focus=true&bc=ffffff&hash=DC86EFE392A8B4CEDCC4C8F0DF0BF13D 1260w, /-/media/wlas-assets/abb40821dejpg.jpg?mw=615&rev=47895fa8109d4afe8c95124c6149733e&&focus=true&bc=ffffff&hash=DC86EFE392A8B4CEDCC4C8F0DF0BF13D)
![Abb+2_de](/-/media/wlas-assets/abb40812dejpg.jpg?mw=615&rev=4ac98387dc4f4aa7a9163dd230bb8057&&focus=true&bc=ffffff&hash=B0958A59DF879E31C0FC9AE5E9A41415 480w, /-/media/wlas-assets/abb40812dejpg.jpg?mw=615&rev=4ac98387dc4f4aa7a9163dd230bb8057&&focus=true&bc=ffffff&hash=B0958A59DF879E31C0FC9AE5E9A41415 768w, /-/media/wlas-assets/abb40812dejpg.jpg?mw=615&rev=4ac98387dc4f4aa7a9163dd230bb8057&&focus=true&bc=ffffff&hash=B0958A59DF879E31C0FC9AE5E9A41415 960w, /-/media/wlas-assets/abb40812dejpg.jpg?mw=615&rev=4ac98387dc4f4aa7a9163dd230bb8057&&focus=true&bc=ffffff&hash=B0958A59DF879E31C0FC9AE5E9A41415 1260w, /-/media/wlas-assets/abb40812dejpg.jpg?mw=615&rev=4ac98387dc4f4aa7a9163dd230bb8057&&focus=true&bc=ffffff&hash=B0958A59DF879E31C0FC9AE5E9A41415)
![Abb+2](/-/media/wlas-assets/abb40822jpg.jpg?mw=615&rev=8f0aa3b7bb114406b01145157fd43d6e&&focus=true&bc=ffffff&hash=9588BCA5DF14BBBFF40C1276DDFE86FA 480w, /-/media/wlas-assets/abb40822jpg.jpg?mw=615&rev=8f0aa3b7bb114406b01145157fd43d6e&&focus=true&bc=ffffff&hash=9588BCA5DF14BBBFF40C1276DDFE86FA 768w, /-/media/wlas-assets/abb40822jpg.jpg?mw=615&rev=8f0aa3b7bb114406b01145157fd43d6e&&focus=true&bc=ffffff&hash=9588BCA5DF14BBBFF40C1276DDFE86FA 960w, /-/media/wlas-assets/abb40822jpg.jpg?mw=615&rev=8f0aa3b7bb114406b01145157fd43d6e&&focus=true&bc=ffffff&hash=9588BCA5DF14BBBFF40C1276DDFE86FA 1260w, /-/media/wlas-assets/abb40822jpg.jpg?mw=615&rev=8f0aa3b7bb114406b01145157fd43d6e&&focus=true&bc=ffffff&hash=9588BCA5DF14BBBFF40C1276DDFE86FA)
![Abb+3](/-/media/wlas-assets/abb40823jpg.jpg?mw=615&rev=c3a0a247b5694c8a96c90c2ca2e87764&&focus=true&bc=ffffff&hash=403232A3699CD5988A9DDB8E8B2037D4 480w, /-/media/wlas-assets/abb40823jpg.jpg?mw=615&rev=c3a0a247b5694c8a96c90c2ca2e87764&&focus=true&bc=ffffff&hash=403232A3699CD5988A9DDB8E8B2037D4 768w, /-/media/wlas-assets/abb40823jpg.jpg?mw=615&rev=c3a0a247b5694c8a96c90c2ca2e87764&&focus=true&bc=ffffff&hash=403232A3699CD5988A9DDB8E8B2037D4 960w, /-/media/wlas-assets/abb40823jpg.jpg?mw=615&rev=c3a0a247b5694c8a96c90c2ca2e87764&&focus=true&bc=ffffff&hash=403232A3699CD5988A9DDB8E8B2037D4 1260w, /-/media/wlas-assets/abb40823jpg.jpg?mw=615&rev=c3a0a247b5694c8a96c90c2ca2e87764&&focus=true&bc=ffffff&hash=403232A3699CD5988A9DDB8E8B2037D4)
Die Strecke innerhalb einer Treppenanlage und zugehörige Ausgangskorridore oder Vorräume bis zum Fassadenausgang (in der Regel Erdgeschoss) werden nicht der Fluchtweglänge angerechnet.
Die maximalen Fluchtweglängen sind:
- 35 m für den Abstand jedes Aufenthaltsort im Gebäude zur nächsten Treppenanlage oder zum nächsten Ausgang
Diese Maximallängen sind aber ihrerseits an weitere Bedingungen geknüpft. So kann eine Fluchtweglänge von 50 m nur geltend gemacht werden, wenn die Erschliessung eines Gebäudeteils mittels Korridor erfolgt. Die Fluchtweglängen sind in der Regel unabhängig von der Personenbelegung in Räumen und Gebäuden einzuhalten.
Anforderungen an die maximal zulässige Fluchtweglänge in Räumen, in Abhängigkeit von der Zahl der Ausgänge und die Bedingung, wann ein Korridor als Verbindung zwischen den Raumausgängen und Treppenanlagen einzubauen ist.
Fluchtweglängen aus nicht unterteilten Räumen (ohne Korridor):
- maximal 35 m, wenn nur ein Ausgang oder eine Treppenanlage vorhanden ist (siehe nachstehende Abbildung und Legende 408-3 aus der Wegleitung zur Verordnung 4 zum ArG)
- maximal 50 m, wenn mindestens zwei voneinander entfernte Ausgänge oder Treppenanlagen vorhanden sind (siehe nachstehende Abbildung und Legende 408-4 aus der Wegleitung zur Verordnung 4 zum ArG)
![Abb+1_de](/-/media/wlas-assets/abb40831dejpg.jpg?mw=615&rev=ced8f05ed3fc413ebd6a91746fc802e9&&focus=true&bc=ffffff&hash=07045A7FE7B900084838256464694AF4 480w, /-/media/wlas-assets/abb40831dejpg.jpg?mw=615&rev=ced8f05ed3fc413ebd6a91746fc802e9&&focus=true&bc=ffffff&hash=07045A7FE7B900084838256464694AF4 768w, /-/media/wlas-assets/abb40831dejpg.jpg?mw=615&rev=ced8f05ed3fc413ebd6a91746fc802e9&&focus=true&bc=ffffff&hash=07045A7FE7B900084838256464694AF4 960w, /-/media/wlas-assets/abb40831dejpg.jpg?mw=615&rev=ced8f05ed3fc413ebd6a91746fc802e9&&focus=true&bc=ffffff&hash=07045A7FE7B900084838256464694AF4 1260w, /-/media/wlas-assets/abb40831dejpg.jpg?mw=615&rev=ced8f05ed3fc413ebd6a91746fc802e9&&focus=true&bc=ffffff&hash=07045A7FE7B900084838256464694AF4)
![Abb+SW-1](/-/media/wlas-assets/abb4084sw1jpg.jpg?mw=615&rev=b6fb87ded6744c7a9c13e07037c48b5c&&focus=true&bc=ffffff&hash=BC30C4A267CBB8DDF1D9CF5728D670A6 480w, /-/media/wlas-assets/abb4084sw1jpg.jpg?mw=615&rev=b6fb87ded6744c7a9c13e07037c48b5c&&focus=true&bc=ffffff&hash=BC30C4A267CBB8DDF1D9CF5728D670A6 768w, /-/media/wlas-assets/abb4084sw1jpg.jpg?mw=615&rev=b6fb87ded6744c7a9c13e07037c48b5c&&focus=true&bc=ffffff&hash=BC30C4A267CBB8DDF1D9CF5728D670A6 960w, /-/media/wlas-assets/abb4084sw1jpg.jpg?mw=615&rev=b6fb87ded6744c7a9c13e07037c48b5c&&focus=true&bc=ffffff&hash=BC30C4A267CBB8DDF1D9CF5728D670A6 1260w, /-/media/wlas-assets/abb4084sw1jpg.jpg?mw=615&rev=b6fb87ded6744c7a9c13e07037c48b5c&&focus=true&bc=ffffff&hash=BC30C4A267CBB8DDF1D9CF5728D670A6)
![Abb+2_de](/-/media/wlas-assets/abb40832dejpg.jpg?mw=615&rev=a703d28020aa48429129f18f6835cdbf&&focus=true&bc=ffffff&hash=E257B637A7A053E94962C1E0F3D8B984 480w, /-/media/wlas-assets/abb40832dejpg.jpg?mw=615&rev=a703d28020aa48429129f18f6835cdbf&&focus=true&bc=ffffff&hash=E257B637A7A053E94962C1E0F3D8B984 768w, /-/media/wlas-assets/abb40832dejpg.jpg?mw=615&rev=a703d28020aa48429129f18f6835cdbf&&focus=true&bc=ffffff&hash=E257B637A7A053E94962C1E0F3D8B984 960w, /-/media/wlas-assets/abb40832dejpg.jpg?mw=615&rev=a703d28020aa48429129f18f6835cdbf&&focus=true&bc=ffffff&hash=E257B637A7A053E94962C1E0F3D8B984 1260w, /-/media/wlas-assets/abb40832dejpg.jpg?mw=615&rev=a703d28020aa48429129f18f6835cdbf&&focus=true&bc=ffffff&hash=E257B637A7A053E94962C1E0F3D8B984)
![Abb+SW-2](/-/media/wlas-assets/abb4084sw2jpg.jpg?mw=615&rev=b2de7294de64464e84e4ec61072493e7&&focus=true&bc=ffffff&hash=16AF5E513E6AE6C12D3834EEAC39C23E 480w, /-/media/wlas-assets/abb4084sw2jpg.jpg?mw=615&rev=b2de7294de64464e84e4ec61072493e7&&focus=true&bc=ffffff&hash=16AF5E513E6AE6C12D3834EEAC39C23E 768w, /-/media/wlas-assets/abb4084sw2jpg.jpg?mw=615&rev=b2de7294de64464e84e4ec61072493e7&&focus=true&bc=ffffff&hash=16AF5E513E6AE6C12D3834EEAC39C23E 960w, /-/media/wlas-assets/abb4084sw2jpg.jpg?mw=615&rev=b2de7294de64464e84e4ec61072493e7&&focus=true&bc=ffffff&hash=16AF5E513E6AE6C12D3834EEAC39C23E 1260w, /-/media/wlas-assets/abb4084sw2jpg.jpg?mw=615&rev=b2de7294de64464e84e4ec61072493e7&&focus=true&bc=ffffff&hash=16AF5E513E6AE6C12D3834EEAC39C23E)
![Abb+SW-1](/-/media/wlas-assets/abb4085sw1jpg.jpg?mw=615&rev=5c8ad730fb7446a98a01b98d6c5fae5f&&focus=true&bc=ffffff&hash=B4B6FA87A8EF04FCDA94F6C5425D9FCB 480w, /-/media/wlas-assets/abb4085sw1jpg.jpg?mw=615&rev=5c8ad730fb7446a98a01b98d6c5fae5f&&focus=true&bc=ffffff&hash=B4B6FA87A8EF04FCDA94F6C5425D9FCB 768w, /-/media/wlas-assets/abb4085sw1jpg.jpg?mw=615&rev=5c8ad730fb7446a98a01b98d6c5fae5f&&focus=true&bc=ffffff&hash=B4B6FA87A8EF04FCDA94F6C5425D9FCB 960w, /-/media/wlas-assets/abb4085sw1jpg.jpg?mw=615&rev=5c8ad730fb7446a98a01b98d6c5fae5f&&focus=true&bc=ffffff&hash=B4B6FA87A8EF04FCDA94F6C5425D9FCB 1260w, /-/media/wlas-assets/abb4085sw1jpg.jpg?mw=615&rev=5c8ad730fb7446a98a01b98d6c5fae5f&&focus=true&bc=ffffff&hash=B4B6FA87A8EF04FCDA94F6C5425D9FCB)
Fluchtweglänge aus unterteilten Räumen (Raum + Korridor):
- maximal 35 m, wenn ein Ausgang direkt in Freie oder in eine Treppenanlage führt (siehe obenstehende Abbildung und Legende 408-3 aus der Wegleitung zur Verordnung 4 zum ArG).
Führt keiner der Raumausgänge direkt an einen sicheren Ort im Freien oder in eine Treppenanlage, so ist als Verbindung ein Korridor notwendig. Für die Fluchtweglänge gilt dann:
- maximal 50 m (Raum + Korridor), wenn zwei oder mehr Ausgänge oder Treppenanlagen vorhanden sind (siehe obenstehende Abbildungen und Legenden 408-4 und 408-5 aus der Wegleitung zur Verordnung 4 zum ArG)
Anforderungen bei Korridoren an den Feuerwiderstand:
Damit Korridore, welche als Fluchtwege dienen, vor allem im Brandfall oder bereits bei einer Verqualmung, im Innern der Gebäude sicher begangen werden können, müssen sie einer bestimmten Feuerwiderstandsklasse gemäss der Brandschutznorm und den Brandschutzrichtlinien der VKF (siehe Ergänzung) entsprechen. Zur Prüfung und Festlegung des Einzelfalles empfiehlt es sich, die Anforderungen zusammen mit der zuständigen Feuerpolizei festzulegen.
Als Innenhof wird ein offener, freier Raum innerhalb der ihn umgebenden Bauten verstanden, welcher in der Regel auch mit Fahrzeugen befahren werden kann (siehe nachstehende Abbildung und Legende 408-6 aus der Wegleitung zur Verordnung 4 zum ArG).
![+Abbildung+de](/-/media/wlas-assets/3174abbildung4086degif.gif?mw=615&rev=233e08593248487e9024e6fb3fc64f61&&focus=true&bc=ffffff&hash=22887FD9E6D87C46914215719B347E8F 480w, /-/media/wlas-assets/3174abbildung4086degif.gif?mw=615&rev=233e08593248487e9024e6fb3fc64f61&&focus=true&bc=ffffff&hash=22887FD9E6D87C46914215719B347E8F 768w, /-/media/wlas-assets/3174abbildung4086degif.gif?mw=615&rev=233e08593248487e9024e6fb3fc64f61&&focus=true&bc=ffffff&hash=22887FD9E6D87C46914215719B347E8F 960w, /-/media/wlas-assets/3174abbildung4086degif.gif?mw=615&rev=233e08593248487e9024e6fb3fc64f61&&focus=true&bc=ffffff&hash=22887FD9E6D87C46914215719B347E8F 1260w, /-/media/wlas-assets/3174abbildung4086degif.gif?mw=615&rev=233e08593248487e9024e6fb3fc64f61&&focus=true&bc=ffffff&hash=22887FD9E6D87C46914215719B347E8F)
Dieser kann teilweise überdacht sein. Ob ein Innenhof als sicherer Bereich bzw. Fluchtweg gilt und als Ausgang ins Freie betrachtet werden kann, hängt vom Einzelfall ab. Auf jeden Fall sind grössere Abmessungen eine wesentliche Voraussetzung dafür. Wichtig ist, dass ein Innenhof jederzeit unabhängig von den Örtlichkeiten durch einen geschützten Hofausgang (in der Regel freier ummauerter Durchgang) verlassen werden kann.
Die minimalen Anforderungen an die Fluchtweglänge und an die Anzahl von Ausgängen und Treppenhäusern aus den Artikel 7 und 8 ArGV4 entsprechen den Anforderungen der VKF (siehe Ergänzung). Diese sind für alle Betriebe gleich, berücksichtigen das Gefahrenpotential aber nicht.
Das Gefahrenpotential ist gemäss Artikel 5 ArG eines der Unterstellungskriterien für industrielle Betriebe und setzt unter Umständen die Formulierung von Sondervorschriften voraus. Art. 8, Abs. 7 ArGV4 verlangt zusätzliche Massnahmen für Fluchtwege in Betrieben mit besonderen Gefahren.
Die grössere Anzahl von Fluchtwegen oder Verkürzung der Fluchtweglänge bedeuten eine (oder eine Kombination) der folgenden Massnahmen:
- Ein zusätzlicher Notausgang aus dem Untergeschoss;
- Ein zusätzliches Treppenhaus für Grundrissflächen die grösser sind als 1800 m2;
- Reduktion der Fluchtweglänge auf 20 m für Räume oder Grundrissflächen mit nur einem Ausgang
Diese zusätzlichen Massnahmen müssen besonders für Betriebe und Räume mit besonderen Gefahren nach Art. 31, ArGV4 geprüft werden.